04. August - Vom Dettifoss nach Mývatn
[ Karte ]
Isländische Straßen fühlen sich Gepäck auch nicht besser an. Die 25 km auf der 864 zum Dettifoss vergingen
aber trotzdem schnell, und
nach etwa einer Stunde Fahrt tauchten plötzlich die grauen, herabstürzenden Wassermassen vor uns auf.
Der Dettifoss ist wirklich ein Naturschauspiel, das man auf seiner Islandreise nicht missen sollte. Wir hörten zwar von
anderen Reisenden, dass sie von dem schmutzigen Wasser nicht sehr angetan waren, aber alleine die Gewaltigkeit dieses
Wasserfalls ist ungeheuer beeindruckend. Der Wasserfall liegt am Südrand des Jökusárgljúfur- Nationalparks (isländisch
für "Jökulsá-Schlucht). über eine Breite von 100 m ergießen sich 200000 Liter pro Sekunde 44 m in die Tiefe. Jeder Liter
trägt 2 g Gesteinsfracht mit sich.
Nachdem wir einiges Filmmaterial verschossen hatten, schwangen wir uns wieder auf unsere Räder und fuhren zurück zum Zeltplatz.
Dort sammelten wir unser Gepäck ein und fuhren auf der Ringstraße nach Mývatn.
Kurz hinter der Brücke über die Jökulsá á Fjöllum trafen wir auf die Hochlandroute (F88) in Richtung Herðubreið und Askja,
diese Route wollten wir auf der Rücktour nehmen. Die Strecke zum Mývatn verläuft durch teils sehr sandiges Gebiet (zum Glück
nur neben der Straße), teils durch bizarre Lavafelder. Berge versperren einem erst am Horizont die Sicht, so dass wir unseren
Blick weit in die Ferne schweifen lassen konnten.
Am Fuße eines kleinen Passes nach Mývatn liegen die Solfatarenfelder Námaskjað. Hier machten wir unsere letzte kleine Pause
und ließen uns die Schwefeldämpfe um die Nase wehen. Dann nahmen wir den Pass in Angriff, dessen Gefälle uns danach sehr
flott und ohne Anstrengung bis nach Mývatn rollen ließ. Gleich am Ortseingang von Reykjahlíð bezogen wir Quartier auf einem
echten Zeltplatz und genossen bald die erste warme Dusche, seit wir isländischen Boden betreten hatten. Anschließend
versorgten wir uns in dem einzigen Supermarkt im Ort mit allerlei Leckereien.
Der Zeltplatz ist übrigens zu empfehlen. Bester Rasen direkt am Ufer des Mývatn, warme kostenlose Duschen (das Wasser hat ein
unverkennbares Schwefelaroma), Trockenmöglichkeiten, und (zumindestens 2001) ein Kochzelt.