05. August - Ruhetag am Mývatn
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Dieser Tag sollte ein Ruhetag werden, und das Wetter spielte mit. Bis mittags regnete es Bindfäden, so dass wir das
Zelt nicht verließen. Dann wurde ich aber unruhig und griff mir in der ersten Trockenperiode (sie sollte den restlichen
Tag andauern) mein Fahrrad und macht mich auf, den Mývatn zu umrunden. Andreas nutzte die Zeit, um im Zelt zu lesen.
Als Ornithologe war ich natürlich auf die Spatel- und Kragenenten gespannt, die sonst nur in Nordamerika vorkommen. Aber
auch sonst hat der See einiges an Federvieh zu bieten. Unzählige Entenarten, Rothalstaucher, Regenbrachvögel, Singschwäne
und sogar einen Gerfalken konnte ich entdecken.
Landschaftlich ist sicherlich der Abfluss des Mývatn, die Laxá, und das komplette Ostufer am interessantesten.
Abends hielt es dann auch Andreas nicht mehr in seinem Zelt und wir fuhren noch einmal ins Dimmuborgir (isländisch für
"Dunkle Burgen"), besuchten die
Grjótagjá, eine kleine Badegrotte mit heißem Wasser (mittlerweile nicht mehr zum Baden geeignet, da die Temperatur des Wasser
kontinuierlich steigt, augenblicklich liegt sie bei 60°C) und stiegen auf den Hverfjall, ein vor etwa 2500 Jahre entstandener,
riesiger Ringwall- oder Aschekrater.
06. August - Vom Mývatn bis zum Anfang der F88
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Wir brachen spät auf, denn heute hatten wir nur eine kurze Strecke vor uns. Es sollte langsam in Richtung Hochland gehen.
Zunächst ging es nur zurück auf der 1 bis zum Abzweig ins Hochland (F88 in Richtung Herðubreið). Dort schlugen wir hinter
eine Düne im Windschatten unser Zelt auf. Der geschützte Zeltplatz sollte am nächsten Tag wichtig sein...
07. August - Sandsturm
Schon über Nacht hatte der Wind zugenommen. Als wir morgens aufwachten, hatten wir schon eine schwarze Staubschicht
im Zelt, und der Sand rieselte immer noch vom Zeltdach. Draußen tobte ein Sandsturm, an eine Weiterfahrt war nicht zu denken.
Die einzige Aktivität außerhalb des Zeltes bestand dann auch darin, Wasser zu holen.