08. August - Zur Oase Herðubreiðarlindir
[ Karte ]
Am nächsten Tag hatte sich der Sturm wieder gelegt, wir konnten endlich ins Hochland aufbrechen.
Wir hatten 60 km durch die Ódáðahraun ("Missetäterwüste", da hier früher die Geächteten gelebt haben, die verbannt und für
vogelfrei erklärt worden waren) bis zum Zeltplatz in der Oase Herðubreiðarlindir vor uns. Bei Gegenwind und Waschbrettpiste
war es
ein hartes Stück Arbeit. Dafür wurden wir durch die überwältigende Landschaft des Hochlandes entlohnt. Die Weite der
Hochebenen, die Lavafelder und der schwarze Sand übten eine eigenartige Stimmung auf uns aus.
Ein weiteres Novum erfuhren wir auf unserer Tour durch Island: Das Furten. Während es für uns eigentlich gar nicht so
dramatisch war, schien es für Busreisende und Autofahrer die Attraktion zu sein. So wurden wir beim Durchqueren unser
ersten zwei Furten diverse Male fotografiert.
Der Zeltplatz an der Herðubreið bot bescheidenen Komfort, zumindestens die Dusche war warm. Dafür war die Lage am Fuße
des Tafelvulkans Herðubreið unübertroffen. Das Grün entlang des Flusses Lindaá, am auffälligsten sind die Engelwurz-Stauden,
waren nach den vielen Wüstenkilometern wohltuend für das Gemüt.
09. August - Zum Dyngjufjöll
[ Karte ]
Nach der gestrigen, doch sehr anstrengenden Hochlandetappe sahen wir unserer Fahrt zum Vulkanmassiv Dyngjufjöll mit gemischten Gefühlen
entgegen. Die bewahrheiteten sich dann aber nicht. Die Strecke war eben und gut bis sehr gut zu befahren. Teilweise
fuhren wir auf plattgefahrenem Bimsstein, so dass es sich fast wir Teerstraße anfühlte.
Das Hochland zeigte sich von seiner schönsten Seite. Wenig Wind, Sonnenschein, schwarze Berghänge, durchsetzt mit beigefarbenen
Bimssteinadern. Bald fuhren wir nur noch in kurzer Hose und T-Shirt, denn der schwarze Untergrund hatte sich durch die
Sonneneinstrahlung kräftig aufgeheizt.
Am frühen Nachmittag erreichten wir den Zeltplatz am Dyngjufjöll, der außer einem Plumpsklo nichts zu bieten hatte
(natürlich abgesehen von der grandiosen Landschaft!). Wir nutzten die frühe Ankunft, um unsere Räder gründlich durchzusehen.
Das einzige, was wir finden konnten, war eine lockere Speiche, die sich aber anstandslos wieder befestigen ließ.